Rezept für ein sehr einfaches, leckeres Weizenbrot mit Sesam (oder auch Sesambrot). Wie immer habe ich ausschließlich Bio-Zutaten verwendet, nur sehr wenig Hefe genommen und es dafür 24 Stunden gehen lassen. Herausgekommen ist ein sehr leckeres, leichtes und bekömmliches Brot mit einer tollen Sesam Note.

Ich habe schon als Kind Sesambrot geliebt. Die weiche, feinporige und saftige Krume, die helle und dünne aber knusprige Kruste und das Beste: die leckeren Sesamkörner, die auf der Kruste waren. In der Regel gab es bei uns zuhause ein dunkles Bauernbrot. Ebenfalls sehr gut, aber doch nicht so lecker, wie mein geliebtes Sesambrot. Und wenn es das dann mal gab, musste ich gebremst werden, um nicht gleich das ganze Brot alleine zu essen. (Und wer einen Sohn im Wachstum zuhause hat, der weiß, dass das nicht übertrieben ist ;-)).
Das Sesambrot habe ich wieder mit sehr wenig Hefe (0,7g statt 42g) und dafür langer Gare (24 Stunden) gemacht. Es bekommt dadurch nicht diesen intensiven Hefe-Geschmack, den ich persönlich nicht so mag, und wird durch die lange Gehzeit deutlich bekömmlicher.
Bekömmlicher durch wenig Hefe und lange Teigruhe
Durch die Verwendung von sehr wenig Hefe bekommt das Brot nicht nur einen besseren Geschmack, sondern wird auch bekömmlicher. Hintergrund ist, dass durch die lange Gare (auch ‘lange Teigführung’ genannt) schwer verdaubare Zuckermoleküle abgebaut werden, die sonst für Blähungen und damit Unwohlsein sorgen. Zusätzlich quellen Ballaststoffe und Stärke besser auf, was ebenfalls für bessere Bekömmlichkeit sorgt.

Wie misst man kleine Mengen Hefe ab?
0,7 Gramm Frischhefe lassen sich mit einer normalen Küchenwaage nicht mehr abmessen. Ihr könnt dafür entweder eine Feinwaage verwenden (gibt es bereits für unter 10 Euro zum Beispiel bei Amazon) oder ihr verwendet den nachfolgenden Trick.
Eine kleine Menge Frischhefe ohne Waage abmessen:
Rollt die Frischhefe zu einem kleinen Ball zusammen. 0,5g Hefe haben etwa 8mm Durchmesser, 1g Hefe ungefähr 12mm, 2g Hefe ungefähr 15mm und 3g Hefe ungefähr 18mm:

Das steckt an Zutaten im Sesambrot:
Weizenmehl
Weizen ist die in Deutschland am häufigsten angebaute Getreideart und, neben Roggen und Dinkel, auch das Getreide, aus dem die meisten Brote und Brötchen zubereitet werden. Weizen zählt damit bei uns als ‘Grundnahrungsmittel’. Zum Backen wird in der Regel Weichweizen verwendet, im Gegensatz zu Hartweizen, der vorrangig in Teigwaren (Hartweizengries, zum Beispiel in Pasta) zum Einsatz kommt. Die häufigste Type für helle Brot-Backwaren ist Type 550, die sehr gute Backeigenschaften und einen feinen Geschmack liefert. Die hier verwendete Type 550 hat 350 kcal je 100 Gramm, 10 Gramm Eiweiß, 72 Gramm Kohlenhydrate und 1 Gramm Fett.
Sesam
Sesam gibt es in einer goldenen und einer schwarzen Variante, die jeweils eigene Sorten sind. Schwarzer Sesam ist die Urform des Sesam. Die gelbe Variante ist leicht süßlich, nussig und milder im Geschmack und in der hiesigen Küche deutlich verbreiteter. Es gibt Sesam geschält und ungeschält zu kaufen, wobei die geschälte Variante etwas milder ist. Sesam besteht zu knapp 50% aus ungesättigten Fettsäuren, hat einen hohen Eiweißanteil von 18%, 11% Ballaststoffe und nur 10% Kohlenhydrate. Daneben enthält er verschiedene Mineralstoffe (Zink, Kalzium, Kalium, Eisen, Magnesium, Selen) und Vitamine (B1, B2, B6, C, E). Sesam enthält 6x soviel Kalzium wie Milchprodukte und knapp 15mg Eisen, was ihn insbesondere für Veganer zu einer guten Eisenquelle macht.
Weizenmehl Gelber Sesam Salz Frische Hefe
Dampf beim Backen (der „Schwaden“)
Da ich keinen Backofen mit Schwaden-Funktion habe, habe ich das Sesambrot im Römertopf gebacken. Schön vorgeheizt gibt dieser beim Backen Hitze an den Teig ab und sorgt mit seinem Deckel außerdem dafür, dass das Brot im (eigenen) Dampf backen kann. Dadurch bekommt es eine tolle, knusprige Kruste, die beim Backen schön aufreißt. Und während ich den Deckel normalerweise die letzen 10 Minuten des Backens abnehme, damit die Kruste schön dunkel werden kann, habe ich ihn heute bis 5 Minuten vor Schluss drauf gelassen. Die Sesamkörner auf dem Brot dürfen ruhig ein wenig anrösten, aber verbrennen und bitter werden sollen sie nicht. Das Sesambrot ist ein eher helles Brot.
Ach ja, und wenn ihr ganz neu beim Thema ‘Zuhause selber Brot Backen‘ seid, dann kann ich euch die beiden folgenden Beiträge wärmstens ans Herz legen: ‘Ausstattung: Was braucht man, um zuhause Brot zu backen?‘ und ‘Einfaches Anfänger Brot Rezept‘. Ein sehr einfaches, gelingsicheres Rezept für alle, die noch keine oder wenig Erfahrung mit Brotbacken haben.
Sucht ihr dagegen ein unglaublich leckeres und bekömmliches ‘Brot für jeden Tag’, kann ich euch das Rezept für ein klassisches Bauernbrot empfehlen. Eines der besten Brote hier auf dem Blog.
Und nun wünsche ich Euch ganz viel Spaß beim Backen!
Rezept für ein Sesambrot aus dem Römertopf
Schwierigkeit: Einfach (♦◊◊)
Anfangen: 1 Tag, 4 Stunden bevor das Brot fertig sein soll
Zeit am Backtag: 2 Stunden
Triebmittel: Hefe
Fertiges Brot: 1,1 kg
Zutaten:
- 575 g Bio Weizenmehl Type 550*
- 80 g Bio Sesamkörner*
- 440 ml Wasser
- 12 g Olivenöl*
- 12 g Salz*
- 0,7 g Frischhefe
Zubereitung:
Quellstück:
Die Sesamkörner etwa 2 Stunden in der Hälfte des Wassers einweichen lassen.
Hautpteig:
Die Hefe im verbliebenen Wassers auflösen. Im Sesam-Wasser das Salz auflösen. Dann alle Zutaten von Hand oder in der Küchenmaschine kneten, bis sich der Teig gut vom Schüsselrand löst. Das kann 10-20 Minuten dauern.
Gare:
- Den Teig anschließend in der Schüssel und mit einem feuchten Tuch abgedeckt 24 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen. Dabei ungefähr alle 8 Stunden dehnen und falten. Über Nacht braucht ihr das selbstverständlich nicht zu machen.
- Kurz vor Ablauf der 24 Stunden ein Gärkörbchen erst mit Mehl bestäuben und anschließend Sesamkörner auf das Mehl geben.
- Nach 24 Stunden den Teig vorsichtig aus der Schüssel lösen und kopfüber (mit Schluss nach unten) in das mit Mehl und Sesam ausgelegte Gärkörbchen* stürzen. Nehmt zum Lösen des Teigs aus der Schüssel am besten einen Teigschaber*.
- Anschließend ruht der Teig weitere 2 Stunden bei Raumtemperatur im Gärkörbchen. Abdecken braucht ihr ihn dabei nicht mehr.
Backen:
Den Backofen auf 250°C aufheizen. Da ich, wie beschrieben, keinen Backofen mit Dampffunktion habe, habe ich das Brot in einem tönernen Römertopf gebacken. Dieser braucht ~20 Minuten, um ordentlich auf 250°C aufgeheizt zu werden.
Wenn der Römertopf die Temperatur erreicht hat (prüfen könnt ihr das ganz einfach mit einem Infrarotthermometer*), den Deckel abnehmen (Vorsicht heiß!) und das Brot aus dem Gärkörbchen kopfüber in den Backofen stürzen. Damit liegt der Schluss wieder oben und das Brot kann schön aufreißen. Weil der Teig nicht immer so schön in die Mitte des Tops fällt, wie ich das gerne hätte, stürze ich ihn manchmal vorher auf ein Backpapier und hebe ihn dann mitsamt dem Backpapier in den Römertopf.

Deckel wieder drauf und 10 Minuten bei 250°C backen. Danach den Backofen auf 230°C runterregeln und weitere 30 Minuten backen. Nun ist es Zeit für das Brot, eine leicht gebräunte Kruste zu entwickeln. Dazu den Deckel abzunehmen und weitere 5 Minuten bei 230°C ohne Deckel fertig backen. Mal sind es ein paar Minuten weniger, mal mehr.
Am einfachsten prüft ihr, ob euer Brot fertig ist, wenn ihr ein Backofen-Einstechthermometer* benutzt. Die Dinger sind hitzebeständig und können im Backofen bleiben, bis euer Brot fertig ist. Steckt es dazu einfach ins Brot, wenn ihr den Deckel abnehmt. Wenn der Kern des Brots zwischen 96°C und 98°C hat, ist es perfekt :-)
Lasst es nun noch etwa 1 Stunde auf einem Rost auskühlen, bevor ihr es anschneidet. Das Brot sollte dabei rundherum atmen können. Ganz zum Schluss könnt Ihr mit einer Brotbürste* noch das Mehl vom Brot bürsten. Seid aber vorsichtig, um nicht die Sesamkörner mit runterzubürsten.
Und nun: Guten Appetit!

Fazit: Wie schmeckt das Sesambrot?
Das Sesambrot ist ein Klassiker, mit dem ihr nicht viel falsch machen könnt. Es schmeckt sehr lecker, mit einer leicht nussigen Note durch den Sesam aber ohne in irgendeiner Form aufdringlich zu sein. Als Belag gibt es nicht, was nicht zu diesem Brot passen würde – nicht umsonst ist es ein Klassiker.
Die Kruste ist relativ dünn und hell aber trotzdem wunderbar knusprig, das Innere (die Krume) saftig, weich und ebenfalls wunderbar im Geruch. Der Geschmack ist durch die lange Gare komplex aber unaufdringlich. Einfach lecker! :-)
Und wenn euch das Brot jetzt Lust auf mehr gemacht hat, dann schaut doch mal in unserer Kategorie Brot Backen vorbei.
Weitere leckere Brotrezepte mit Kernen und Körnern:
- Brot #85 – Partybrötchen (Semmelring)
- Brot #76 – Fitnessbrot
- Brot #71 – Sonnenblumenbrot
- Brot #67 – Ayurvedisches Frühstücksbrot
- Brot #66 – Dinkel Vollkornbrot mit Kernen
- Brot #63 – Dinkel Buttermilch Brot als Backmischung im Glas
Partybrötchen Fitnessbrot Sonnenblumenbrot Ayurvedisches Brot Dinkel Vollkornbrot Dinkel Buttermilch Brot
Das Rezept in Kurzform zum Ausdrucken:

Nährwertangaben (je Portion):
Zutaten:
- 575 g Bio Weizenmehl Type 550
- 80 g Bio Sesamkörner
- 440 ml Wasser
- 12 g Olivenöl
- 12 g Salz
- 0,7 g Frischhefe
Zubereitung:
Quellstück:
- Die Sesamkörner etwa 2 Stunden in der Hälfte des Wassers einweichen lassen.
Hauptteig:
- Die Hefe im verbliebenen Wassers auflösen. Im Sesam-Wasser das Salz auflösen. Dann alle Zutaten von Hand oder in der Küchenmaschine kneten, bis sich der Teig gut vom Schüsselrand löst. Das kann 10-20 Minuten dauern.
Gare:
- Den Teig anschließend in der Schüssel und mit einem feuchten Tuch abgedeckt 24 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen. Dabei ungefähr alle 8 Stunden dehnen und falten.
- Kurz vor Ablauf der 24 Stunden ein Gärkörbchen erst mit Mehl bestäuben und anschließend Sesamkörner auf das Mehl gebe
- Nach 24 Stunden den Teig vorsichtig aus der Schüssel lösen und kopfüber (mit Schluss nach unten) in das mit Mehl und Sesam ausgelegte Gärkörbchen stürzen. Nehmt zum Lösen des Teigs aus der Schüssel am besten einen Teigschaber. Anschließend ruht der Teig 2 weitere Stunden bei Raumtemperatur im Gärkörbchen. Abdecken braucht ihr ihn dabei nicht mehr.
Backen:
- Den Backofen auf 250°C aufheizen. Da ich, wie beschrieben, keinen Backofen mit Dampffunktion habe, habe ich das Brot in einem tönernen Römertopf gebacken. Dieser braucht ~20 Minuten, um ordentlich auf 250°C aufgeheizt zu werden.
- Wenn der Römertopf die Temperatur erreicht hat (prüfen könnt ihr das ganz einfach mit einem Infrarotthermometer), den Deckel abnehmen (Vorsicht heiß!) und das Brot aus dem Gärkörbchen kopfüber in den Backofen stürzen. Damit liegt der Schluss wieder oben und das Brot kann schön aufreißen. Weil der Teig nicht immer so schön in die Mitte des Tops fällt, wie ich das gerne hätte, stürze ich ihn manchmal vorher auf ein Backpapier und hebe ihn dann mitsamt dem Backpapier in den Römertopf.
- Deckel wieder drauf und 10 Minuten bei 250°C backen. Danach den Backofen auf 230°C runterregeln und weitere 30 Minuten backen. Nun ist es Zeit für das Brot, eine leicht gebräunte Kruste zu entwickeln. Dazu den Deckel abzunehmen und weitere 5 Minuten bei 230°C ohne Deckel fertig backen. Mal sind es ein paar Minuten weniger, mal mehr.
- Am einfachsten prüft ihr, ob euer Brot fertig ist, wenn ihr ein Backofen-Einstechthermometer benutzt. Die Dinger sind hitzebeständig und können im Backofen bleiben, bis euer Brot fertig ist. Steckt es dazu einfach ins Brot, wenn ihr den Deckel abnehmt. Wenn der Kern des Brots zwischen 96°C und 98°C hat, ist es perfekt.
- Lasst es nun noch etwa 1 Stunde auf einem Rost auskühlen, bevor ihr es anschneidet. Das Brot sollte dabei rundherum atmen können. Ganz zum Schluss könnt Ihr mit einer Brotbürste noch das Mehl vom Brot bürsten. Seid aber vorsichtig, um nicht die Sesamkörner mit runterzubürsten.
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