Anleitung Brot Backen -Welches Zubehör brauche ich
Anleitung Brot Backen -Welches Zubehör brauche ich
Zuhause selber leckeres Brot backen ist viel einfacher, als man denkt. Wenn man das richtige Zubehör hat. Die gute Nachricht: Es braucht gar nicht viel und das meiste habt ihr vermutlich eh schon. Hier zeige ich euch, was ihr alles braucht, um euer perfektes Brot zu backen.
Unverzichtbar – Dieses Zubehör braucht ihr auf jeden Fall:
1. Geschlossener Topf (ca. 30 cm Innendurchmesser)
Warum? Brot muss im Dampf backen, um eine knusprige und schön aussehende Kruste zu entwickeln. In einem geschlossenen Topf sorgt der Deckel dafür, dass der Dampf nicht entweichen kann. Ihr müsst dazu nicht einmal separates Wasser hinzugeben. Es reicht, wenn das Brot im eigenen Dampf backen kann. Ein Römertopf hat gegenüber einem normalen Topf den Vorteil, dass das dickere Material mehr Hitze speichern kann, dass es dann beim Backen an den Teigling abgibt, was den Backvorgang positiv unterstützt. Es ist das gleiche Prinzip wie bei einem Pizzastein. Ein Dutch Oven (oder Feuertopf) ist in der Regel noch dicker und massiver und kann damit noch mehr Hitze speichern. Neben einem klassischen Römertopf nutze ich einen runden Dutch Oven für Brot und einen quadratischen für Baguettes und Brötchen.
Wenn Ihr noch gar nichts habt, raten wir Euch dazu, einen runden Dutch Oven mit ca. 30cm Innendurchmesser zu kaufen. Diese kosten ab ca. 45 Euro und reichen gut bis 1,5kg Brot.
Alternativ habt ihr einen Backofen mit Dampffunktion. Das Bedampfen („Schwaden“) direkt im normal Backofen funktioniert oft nicht, da dieser zu undicht ist und der Dampf zu schnell verloren geht.
Kosten: 20 – 60 Euro
Produkte:
- Dutch Oven
- Römertopf oder Bräter
- Alternative: Normaler Kochtopf (backofenfest)
2. Normale (digitale) Waage
Warum? Zum Abwiegen der Zutaten beim Brot Backen. Ich nutze eine digitale Waage, da sie einfacher zu handhaben ist als eine manuelle und nur noch sehr wenig kostet.
Kosten: 10 – 30 Euro
Produkte: Küchen-Digitalwaage
3. Feinwaage
Warum? Zum Abwiegen von Hefe. Bei Broten mit langer Gare (Gehzeit des Teigs) wird manchmal weniger als 1 Gramm Hefe verwendet, was sich mit einer normalen Waage nicht abwiegen lässt
Kosten: 10 – 20 Euro
Produkte: Feinwaage
Wer hätte gedacht, dass so eine getrocknete Chili gerade einmal 0,14 Gramm wiegt?
4. Hitzefestes Einstechthermometer
Warum? Brot ist perfekt durchgebacken, wenn der Kern zwischen 96 und 98°C hat. Das kann man ganz einfach mit einem hitzefesten Einstech- oder Grillthermometer messen. Ich empfehle eines mit Kabel und einstellbarem Alarm. Dann stellt man sicher, dass man den perfekten Moment nicht verpasst und muss auch nicht ständig den Backofen öffnen, um nachzuschauen.
Kosten: 10 – 30 Euro
Produkte: Hitzefeste Einstech-/Grillthermometer
5. Mehlsieb
Warum? Zum gleichmäßigen Bestäuben/Bemehlen des Teigs sowie des Gärkörbchens. damit der Teig nicht festklebt.
Kosten: 5 – 15 Euro
Produkte: Mehlsieb
6. Große Schüssel
Warum? Zum Kneten und späteren Gehenlassen (Gare) des Teigs.
Kosten: 10 – 20 Euro
Produkte: Große Küchenschüsseln
7. Teigschaber und Teigkarte
Warum? Zum Umschütten des Teigs von der Rührschüssel in die Gehschüssel und zum Dehnen und Falten.
Kosten: 2 – 10 Euro
Produkte: Teigschaber und Teigkarte
8. Geschirrtücher oder Bäckerleinen
Warum? Zum Abdecken des Teigs während der Stockgare und Zwischengare und als Unterlage für die Endgare (Stückgare) im Gärkörbchen.
Kosten: 5 – 20 Euro
Produkte: Geschirrtücher
9. Auskühlgitter/Kuchengitter
Warum? Zum Abkühlen lassen des frisch gebackenen Brots. Das Brot sollte beim Abkühlen rundherum atmen können.
Kosten: 5 – 20 Euro
Produkte: Abkühlgitter
10. Sauerteig
Warum? Weil Sauerteig unverzichtbar für Sauerteigbrot ist. Richtiger Sauerteig enthält lebende Wilde Hefen und kann damit Anstelle von Industriehefe verwendet werden. Beachtet, dass im (Bio-)Supermarkt gekaufter Flüssig- oder Trockensauerteig oft keine lebenden Hefen mehr enthält und damit nicht als Triebmittel verwendet werden kann, sondern nur als Geschmackskomponente für den Teig. Besser ist, wenn ihr euren eigenen lebenden Sauerteig habt. Dieser ist ganz einfach Zuhause herzustellen und kann in einem Glas im Kühlschrank gelagert werden. Alternativ könnt ihr einfach beim handwerklichen Bäcker eures Vertrauens fragen, ob ihr ein Stück seines Sauerteigs bekommt, das ihr dann einfach Zuhause weiter vermehrt.
Kosten: 0 – 5 Euro
Produkte: Anleitung für selbstgemachten Sauerteig
11. Edelstahl Messbecher mit Schüttrand
Warum? Zum Abmessen und tropffreien Schütten des Wassers in die Rührschüssel. Klingt profan, ist aber eines der Utensilien, über das ich mich bei wirklich jedem Backen freue. Der Edelstahlbecher ist unverwüstlich, leicht zu reinigen, spülmaschinenfest und hat einen Schüttrand. Dieser sorgt dafür, dass nichts tropft und kein Wasser verloren geht, wenn ich es in die Rührschüssel gieße. Insbesondere, wenn man Gramm-genau Wasser abwiegen will, ist so ein Schüttrand unverzichtbar.
Kosten: 5 – 20 Euro
Produkte: Edelstahl Messbecher mit Schüttrand
12. Küchentimer
Warum? Klingt profan, ist für mich aber eines der wichtigsten Zubehöre beim Backen: Ein Timer, beziehungsweise Wecker oder Alarm. Um das perfekte Brot zu backen, ist das Einhalten gewisser Schritte und Zeiten wichtig. Tut man dies nicht, ist das Brot entweder nicht ordentlich durchgebacken oder es ist verbrannt. Oder es ist außen dunkel und innen noch nicht durch. Und jeder, der regelmäßig backt weiß, dass es sehr unrealistisch ist, wenn man sich vornimmt, die Backzeiten manuell im Auge zu behalten. Es klingelt an der Tür, das Telefon läutet oder eine Nachricht kommt rein und schon hat man die Zeit, beziehungsweise das Brot im Ofen vergessen. Daher ist ein Timer beim Brotbacken unverzichtbar. Entweder ihr nutzt euer Handy, habt einen Backofen mit der Funktion oder ihr holt euch einen einfachen, kleinen Küchentimer. Die gibt es digital und auch noch klassisch zum ‚Aufziehen‘, wie ihn die Großmutter schon hatte :)
Kosten: 5-15 Euro
Produkte: Küchentimer
Praktisches – Dieses Zubehör ist nicht unbedingt notwendig aber sehr nützlich:
1. Teigknetmaschine/Küchenmaschine
Warum? Zum einfachen, gleichmäßigen und ausreichend langen Kneten des Brotteigs. Natürlich könnt ihr euren Teig auch von Hand kneten, aber eine gute Teigknetmaschine ist Gold wert beim Brotbacken und kann außerdem Sahne schlagen, Crêpes Teig machen und vieles mehr :). Ich würde euch raten, nicht die billigste zu kaufen sondern lieber etwas mehr Geld auszugeben und euch dafür lange an dem Gerät zu erfreuen.
Kosten: 50 – 500 Euro
Produkte: Küchenmaschine
2. Gärkörbchen
Warum? Im Gärkorb ruht der Teig zur finalen Stückgare, bevor es zum Backen in den Ofen geht. Gärkörbchen sind oft aus Peddigrohr, wodurch das fertige Brot das typische runde Rillenmuster bekommt. Alternativ, wenn ihr noch kein Gärkörbchen habt, könnt ihr die Stückgare auch ein einer mit einem bemehlten Geschirrtuch ausgelegten Schüssel durchführen.
Kosten: 10 – 20 Euro
Produkte: Gärkörbchen
3. Dauerbackfolie
Warum? Insbesondere relativ flüssiger, weicher Teig ist manchmal nicht ganz einfach, vom Gärkörbchen in den Backofen-Topf zu bekommen. Hier kann Backpapier helfen. Dieses etwas größer als den Durchmesser des Gärkörbchens ausschneiden, den fertigen Teig zuerst darauf stürzen und dann mitsamt dem Backpapier in den Backtopf heben. Dauerbackfolie sorgt dafür, dass ihr nicht jedes Mal neu zuschneiden müsst und weniger Abfall produziert.
Kosten: 10 – 15 Euro
Produkte: Dauerbackfolie
4. Mehlbürste, Brotbürste, Brotstreicher
Warum? Manchmal erwischt man zu viel Mehl bei der Stückgare und möchte dieses vom fertigen Brot entfernen. Das funktioniert am besten mit einer Brotbürste mit sehr weichen Borsten.
Kosten: 10 – 20 Euro
Produkte: Brotbürste
5. Konditorsäge
Warum? Brot hat oft eine harte Kruste, ist lang und tief (besonders wenn es ein mehr als 1kg Laib ist) und liegt flach auf der Unterlage auf. Das ist für die meisten Messer eine echte Herausforderung. Die besten Brotmesser meiner Erfahrung nach sind Konditorsägen. Diese haben Wellenschliff (für die harte Kruste), sind sehr lang (für große Brote) und sich leicht nach oben gebogen (damit kann man Brot sehr gut bis zur Unterlage durchschneiden).
Kosten: 15 – 50 Euro
Produkte: Konditorsäge
6. Infrarotthermometer
Warum? Wenn ihr mit Bräter oder Feuertopf Brot backt, macht es Sinn, dass ihr diese vorher auf die benötigte Temperatur vorheizt. Insbesondere bei einem schweren Dutch Oven/Feuertopf kann das schon mal 10-20 Minuten dauern. Dafür gibt dieser danach kontinuierlich Hitze an das backende Brot ab, was den Backvorgang positiv beeinflusst. Um sehr einfach aus der Entfernung zu messen, ob mein Dutch Oven die Temperatur bereits erreicht hat, nutze ich ein Infrarotthermometer.
Kosten: 10 – 20 Euro
Produkte: Infrarot Thermometer
7. Bäckermesser, Teigmesser
Warum? Ich liebe es, wenn die Kruste beim Backen wild aufreißt. Manchmal möchte ich aber auch ein bestimmtes Muster im Brot haben. Oder vielleicht habt ihr bei Instagram & Co. auch schon die Brot gesehen, die mit einem wunderschönen Muster aus Rauten, Ähren oder Wellenlinien verziert sind. Diese macht man am einfachsten mit einem Bäckermesser oder Teigmesser. Da Teig eher zäh und klebrig ist, funktioniert das Einschneiden am besten mit einer Rasierklinge. Um sich dabei nicht zu verletzen, wird diese nicht frei benutzt sondern ist bei einem Bäckermesser vorne an einem Haltegriff befestigt.
Kosten: 5 – 15 Euro
Produkte: Bäckermesser
8. Getreidemühle
Warum? Weil frisch einfach besser ist. Das gilt auch für gemahlenes Getreide. Wenn ich Vollkornmehl brauche, mahle ich dieses in der Regel immer dann frisch wenn ich es brauche. Der zweite Grund ist, dass einige Getreidesorten als fertiges Mehl nur schwer zu bekommen sind, im Gegensatz zum ganzen Korn. Kamutmehl, zum Beispiel, hatte ich in mehren Biomärkten gesucht, aber nicht gefunden. Alle hatten jedoch Kamutkörner.
Meine Getreidemühle ist von dem elsässischen Hersteller Samap und bereits mehrere Jahrzehnte alt. Nichtsdestotrotz tut sie unverwüstlich brav ihren Dienst. Auch hier zeigt sich wieder: Lieber einmal Qualität kaufen und dann sehr lange damit zufrieden sein.
Als Alternative zur eigenen Getreidemühle könnt ihr die gekauften Körner auch in vielen Biomärkten frisch mahlen. Das ist immerhin frischer, als bereits fertig gemahlen zu kaufen. Aber natürlich nicht so frisch, wie direkt vor der Teigzubereitung.
Kosten: 100 – 400 Euro
Produkte: Getreidemühle
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