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Brot #33 – Schwarzes Brot
Vorbereitungszeit 20 Minuten MinutenZubereitungszeit 20 Minuten MinutenTeig-Gare 1 day dayGesamtzeit 1 day day 3 Stunden Stunden
Rezept für ein schwarzes Weizenbrot mit Aktivkohle aus Bambus. Mit wenig Hefe und langer Gare ist es sehr lecker und bekömmlich und schmeckt, trotz der tiefschwarzen Farbe, wie ein ganz normales Weizenbrot.
Schwarzes Brot war vor zwei, drei Jahren ein absoluter Renner. Da gab es schwarzes Ciabatta zu kaufen, schwarze Croissants schwarze Brötchen, schwarze Hotdog Semmeln und, wahrscheinlich am häufigsten, schwarze Burger.
Eingefärbt werden die Brote und Brötchen in aller Regel mit Aktivkohle aus Bambus, seltener mit Tintenfischtinte oder Lebensmittelfarbe. Aktivkohle wird nachgesagt, dass sie den Körper von Giftstoffen reinigen soll, was, neben dem skurrilen Aussehen, wohl auch der Hauptgrund für schwarze Backwaren ist. Tatsächlich wird auch in der Medizin Aktivkohle zur Entfernung von Giftstoffen aus dem Magen-Darm-Trakt eingesetzt.
Neben Schadstoffen bindet Aktivkohle wohl aber auch andere Stoffe, wie zum Beispiel Nährstoffe. Ein ’schwarzer Smoothie‘ wäre also eine eher nicht so tolle Idee.
Heute geht es mir allerdings eher um den optischen als den gesundheitlichen Effekt. Daher werde ich mich heute mal an einem schwarzen Weizenbrot probieren. Das Grundrezept ist ein ganz normales Hefebrot mit Weizenmehl. Ich werde nur 0,6 Gramm Hefe verwenden und den Teig dafür 24 Stunden gehen lassen. Um die tiefschwarze Farbe zu bekommen, werde ich außerdem 9 Gramm Bambuskohle mit einarbeiten.
Das Verblüffende an dem Brot ist, dass man, wenn man beim Essen die Augen zumacht, nicht merkt, dass es ein Kohlebrot ist. Der Geschmack ist genauso, wie bei einem normalen Brot. Ein verblüffender Effekt. Auf jeden Fall ist es ein absoluter Hingucker und super geeignet als Geschenkidee aus der Küche oder als Mitbringsel zu einer Einladung! :)
Das schwarze Aktivkohle Brot ist das Brot Rezept Nummer 33 hier auf dem Blog.
Dampf beim Backen (der „Schwaden“)
Wie immer werde ich das Brot in einem geschlossenen Topf backen. Ich schreibe das in jedem meiner Brot-Rezepte, da ich es für essentiell wichtig für ein gelungenes Brot halte. Solltet ihr das also schon aus einem meiner anderen Brotrezepte wissen, könnt ihr diesen Absatz getrost überspringen.
Brot braucht beim Backen ausreichend Dampf, um eine schöne Kruste zu entwickeln. Das könnt ihr entweder erreichen, indem ihr einen Backofen mit Dampffunktion habt oder indem ihr eine hitzebeständige Schale mit heißem Wasser mit in den Backofen stellt. In diesem Fall rate ich euch, zusätzlich einen Pizzastein zu verwenden, da dieser beim Backen kontinuierlich Hitze an das Brot abgibt.
Deutlich leichter tut ihr euch, wenn ihr das Brot in einem massiven, geschlossenen Topf backt. Damit backt das Brot im eigenen, verdunstenden Dampf und die massiven Wände des Topfs geben konstant Backhitze an den Teigling ab. Außerdem ist es einfach super-spannend, nach einer guten halben Stunde zum ersten Mal den Deckel abzunehmen und zu sehen, wie schön euer Brot aufgegangen und die Kruste aufgerissen ist ;-). Ich nutze zum Backen entweder einen Dutch Oven (ein schwerer gußeiserner Topf) oder einen klassischen Römertopf aus Keramik. Zur Not gehen auch ein klassischer Bräter oder ein hitzefester Kochtopf mit Deckel – aber je massiver das Teil, desto besser.
Ach ja, und wenn ihr ganz neu beim Thema ‚Zuhause selber Brot Backen‚ seid, dann kann ich euch die beiden folgenden Beiträge wärmstens ans Herz legen: ‚Ausstattung: Was braucht man, um zuhause Brot zu backen?‚ und ‚Einfaches Anfänger Brot Rezept‚. Ein sehr einfaches, gelingsicheres Rezept für alle, die noch keine oder wenig Erfahrung mit Brotbacken haben.
Sucht ihr dagegen ein unglaublich leckeres und bekömmliches ‘Brot für jeden Tag’, kann ich euch das Rezept für ein klassisches Bauernbrot empfehlen. Eines der besten Brote hier auf dem Blog.
Schaut euch unbedingt auch mal unser Hausbrot an, das zu unserem 100. Brotjubiläum entstanden und ein Brot für wirklich Jeden Tag ist. Es schmeckt unglaublich aromatisch, ist sehr bekömmlich, hat eine dicke und rösche Kruste und eine saftige Krume und ist ganz einfach in der Zubereitung. Abends werden alle Zutaten zusammengemischt, der Teig über Nacht stehen lassen und morgens dann backen. Einfacher geht es kaum.
Rezeptempfehlung des Tages
Rezept für ein Schwarzes Brot mit Aktivkohle
Schwierigkeit: Einfach (♦ ◊ ◊)
Anfangen: 1 Tag 3 Stunden bevor das Brot fertig sein soll
Zeit am Backtag: 3 Stunden (inkl. 1 Stunde Auskühlen)
Triebmittel: Hefe
Teigausbeute (TA): 163
Fertiges Brot: 0,5 kg
Zutaten:
- 300 g Weizenmehl Type 550
- 190 ml Wasser
- 0,6 g Frischhefe
- 12 g Salz
- 9 g Aktivkohlepulver
Zubereitung:
Hauptteig:
Die Aktivkohle und das Salz im Wasser auflösen und 15 Minuten stehen lassen. Es ist wichtig, dass ihr die Kohle vor dem Kneten im Wasser auflöst, da sie ansonsten später zwischen den Zähnen knirscht. Das habe ich beim ersten Versuch eines schwarzen Brots herausgefunden. Was ihr hier lest, ist also schon der zweite Versuch. ;-)
Anschließend alle Zutaten inklusive in einer Küchenmaschine mit Knetfunktion oder von Hand zu einem gleichmäßigen Teig verkneten. Der Teig ist fertig, wenn er sich leicht vom Schüsselrand lösen lässt, beziehungsweise beim Rühren von selber löst.
Den Teig in eine Schüssel geben und mit einem feuchten Tuch abdecken. Anschließend 24 Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen.
Den Teig aus der Schüssel holen und vorsichtig zu einer Kugel wirken. Achtet darauf, dass vom Gas so wenig wie möglich entweicht. Da wir ein rundum schwarzes Brot haben wollen, wird es diesmal nicht noch zusätzlich in einem bemehlten Gärkörbchen gehen gelassen, sondern kommt sofort nach dem Rundwirken in den vorgeheizten Backofen.
Die Zeitangaben sind nur Richtwerte, da die tatsächliche Gehzeit von verschiedenen, nie gleichen Faktoren abhängt (Raumtemperatur, Feuchtigkeitsgehalt im Mehl, etc.) Richtet euch daher am besten nach folgender Methode:
Wann ist der Teig fertig zum Backen?
Ob der Teig bereit zum Backen ist, prüft ihr am besten mit der Fingerprobe: Dazu einfach mit einem Finger ungefähr 1-2 cm tief in den Teig eindrücken. Er sollte sich innerhalb von 10 Sekunden wieder soweit zurückbilden, dass noch eine kleine Kuhle von wenigen Millimetern bleibt. Dann ist das Brot genau richtig fertig zum Backen. Bildet sich die Kuhle (fast) gar nicht mehr zurück, ist das Brot bereits in der Übergare. Springt die Kuhle fast augenblicklich wieder zurück, muss es noch etwas gehen.
Wenn ihr ein paar Mal Brot gebacken habt, bekommt ihr ein Gefühl dafür ;-). Das ist tatsächlich wichtig, da nie ein Teig genauso wie der andere ist (Feuchtigkeit im Mehl, Raumtemperatur, Temperatur im Kühlschrank, etc.). Somit sind alle Zeitangaben eher nur Richtwerte als genaue Vorgaben.
Backen
Den Backofen mitsamt dem Römertopf oder dem Dutch Oven auf 250°C aufheizen. Das dauert (bei mir) gute 20 Minuten. Wichtig ist, dass der Topf die 250°C erreicht hat. Am einfachsten prüft ihr das mit einem Infrarotthermometer. So eines bekommt ihr bereits für etwas über 10 Euro und es gehört bei mir zur Grundausstattung fürs Brot Backen.
Wenn der Ofen gut vorgeheizt ist, das Brot mit Schluss nach oben in den Topf geben, Deckel drauf und bei 250°C für 10 Minuten backen. Dann den Backofen auf 230°C runterregeln und weitere 25 Minuten backen. Anschließend noch einmal 5 Minuten ohne Deckel backen. In dieser Zeit wird die Kruste schön knusprig.
Noch ein Tipp: Ihr könnt das Brot entweder aus dem Gärkorb direkt in den heißen Topf fallen lassen oder ihr stürzt es vorher auf ein Stück Backpapier und hebt es dann mitsamt diesem in den Topf. Ich habe mir ein wiederverwendbares gekauft und dieses genau auf die Größe meines Dutch Oven zugeschnitten.
Die Back-Dauer kann je nach Backofen, Temperatur des Teiglings und anderen Faktoren variieren. Am einfachsten prüft ihr daher ob euer Brot fertig ist, indem ihr ein Backofen-Einstechthermometer benutzt (steckt es einfach ins Brot, wenn ihr den Deckel abnehmt. Die Dinger sind hitzebeständig und können im Backofen bleiben, bis euer Brot fertig ist. Wenn der Kern des Brots zwischen 96°C und 98°C hat, ist es perfekt. Alternativ eignen sich auch Einstech-Thermometer mit separatem Display. Diese sind einfacher abzulesen und in aller Regel kann ein Alarm gesetzt werden, wenn die Kerntemperatur erreicht ist.
Das Brot aus dem Ofen holen und ungefähr eine Stunde auf einem Gitter auskühlen lassen bevor ihr es anschneidet. Das Brot sollte dabei rundherum atmen können.
Das Rezept in Kurzform zum Ausdrucken:
Brot #33 – Schwarzes Brot
Zutatenliste
- 300 g Weizenmehl Type 550
- 190 ml Wasser ((handwarm))
- 12 g Salz
- 9 g Aktivkohlepulver
- 0,6 g Frischhefe
Zubereitung
Hauptteig
- Die Aktivkohle und das Salz im Wasser auflösen und 15 Minuten stehen lassen.Anschließend alle Zutaten inklusive in einer Küchenmaschine mit Knetfunktion oder von Hand zu einem gleichmäßigen Teig verkneten. Der Teig ist fertig, wenn er sich leicht vom Schüsselrand lösen lässt, beziehungsweise beim Rühren von selber löst.Den Teig in eine Schüssel geben und mit einem feuchten Tuch abdecken. Anschließend 24 Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen.Den Teig aus der Schüssel holen und vorsichtig zu einer Kugel wirken. Achtet darauf, dass vom Gas so wenig wie möglich entweicht.
Backen
- Den Backofen mitsamt dem Römertopf oder dem Dutch Oven auf 250°C aufheizen. Wenn der Ofen gut vorgeheizt ist, das Brot mit Schluss nach oben in den Topf geben, Deckel drauf und bei 250°C für 10 Minuten backen. Dann den Backofen auf 230°C runterregeln und weitere 25 Minuten backen. Anschließend noch einmal 5 Minuten ohne Deckel backen.Das Brot aus dem Ofen holen und ungefähr eine Stunde auf einem Gitter auskühlen lassen bevor ihr es anschneidet. Das Brot sollte dabei rundherum atmen können.
Notizen
Sauerteig und Sauerteig Anstellgut
Sauerteig könnt ihr ganz einfach selber machen. Wie das geht steht in meiner Anleitung für selbstgemachten Sauerteig. Dort findet ihr auch viele Tipps und Tricks zur Lagerung, Verwendung und Umzüchtung auf andere Mehlsorten. Ihr habt Fragen rund ums Brotbacken? Dann schaut doch mal in unsere Brot Backen FAQs. Dort findet ihr inzwischen Antworten auf viele der häufigsten Fragen, die uns die letzten Jahre erreicht haben.Das einfache Focaccia Rezept mit Kürbis, roten Zwiebeln und CAMBOZOLA ist ein Highlight im Herbst. Die Focaccia ist innen weich und außen knusprig, sie schmeckt pur, als Snack zum Aperitif oder als Beilage zu Salat. Ihr werden kaum glauben, wie einfach eine italienische Focaccia zubereitet ist. Der Grundteig wird aus Mehl, Wasser und Olivenöl zubereitet […]
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Schwarz, gelb, rot und blau – wir haben einige Rezepte auf dem Blog, die durch ihre Farbe begeistern. Dabei verwenden wir immer natürliche Lebensmittel, die für diese Farben sorgen. Aber schaut selbst.
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Hmm was habe ich falsch gemacht? Habe den Teig nach Anleitung zubereitet. Ist auch schön aufgegangen in den 24h allerdings beim Rundwirken ziemlich zusammengesunken. Dementsprechend mickrig ist jetzt auch das Brot, es ähnelt eher einem Brötchen! Sind 300g Mehl vielleicht zu wenig??
Hallo Aki,
ich vermute, dass Dein Teig bereits in der Übergare war. Eventuell war es etwas wärmer als bei mir, als ich das Brot zubereitet habe. Du könntest entweder die Mehlmenge erhöhen (700g Mehl und 455g Wasser) oder den Teig zum Gehen in einen etwas kühleren Raum stellen (ca. 20-21°C).
Viele liebe Grüße, Alex :)
Servus. Welche Marke der aktivkohle benutzt du? Ebenso, woher bekommst du diese?
LG und cooles Rezept
Hallo Cora, ich habe die Aktivkohle für das Brot direkt in einem Asiamarkt gekauft. Wichtig ist, dass Du darauf achtest, dass sie für Lebensmittel geeignet ist und zum Backen/Kochen empfohlen wird. Sonst kann es sein, dass sie zu grob gemahlen ist und wie Sand zwischen den Zähnen knirscht. Am besten Du googlest mal :). Hier habe ich zum Beispiel eine bei gewuerzland.com gefunden:
Liebe Grüße
Das ist wirklich mal ein Hingucker. Das kannte ich so noch nicht. Das muss ich unbedingt auch ausprobieren. Am besten mit Frischkäse und Schnittlauch.