Rezept für ein klassisches französisches Boule (rundes Brot) aus Baguette-Teig. Die Kruste ist schön dick und knusprig, die Krume hat eine große und unregelmäßige Porung. Wie immer habe ich ausschließlich Bio-Zutaten verwendet, nur sehr wenig Hefe genommen und es dafür 24 Stunden gehen lassen. Herausgekommen ist ein sehr leckeres, leichtes und bekömmliches Brot, das zu praktisch allem passt und wunderbar nach Frankreich-Urlaub schmeckt.
Französisches Weißbrot gibt es in verschiedenen Varianten. Die bekannteste, Baguette, ist sicherlich jedem ein Begriff. Doch auch das Boule (französisch für Kugel, “Rundes Brot”) erfreut sich großer Beliebtheit. Wie so oft gibt es verschiedenste Varianten: Mit Hefe, mit Sauerteig oder mit beidem, mit oder ohne kalter Gare, mit oder ohne Vorteig, und so weiter.
Ich probiere mich heute mal an der einfachen Variante: Ohne Vorteig, nur mit Hauptteig, wenig Hefe und dafür 24 Stunden Gare bei Raumtemperatur. Das Boule ist Brot #7 in meiner neuen Kategorie Brot Backen.
Um eine gute Kruste hinzubekommen, braucht es Dampf beim Backen (Schwaden). Da ich keinen Backofen mit Schwaden-Funktion habe, werde ich das Boule wieder in meinem Dutch Oven (ein gusseiserner Feuertopf) backen. Schön vorgeheizt gibt dieser beim Backen Hitze an den Teig ab und sorgt mit seinem Deckel außerdem dafür, dass das Brot im (eigenen) Dampf backen kann. Dadurch bekommt es eine tolle, knusprige Kruste, die beim Backen schön aufreißt. Und während ich den Deckel normalerweise die letzen 10 Minuten des Backens abnehme, damit die Kruste schön dunkel werden kann, werde ich ihn bei diesem Boule bis ungefähr 5 Minuten vor Schluss drauf assen. Das Boule ist ein eher helles Brot
Und nun wünsche ich Euch ganz viel Spaß beim Backen! Bon Appétit!

Ach ja, und wenn ihr ganz neu beim Thema ‘Zuhause selber Brot Backen‘ seid, dann kann ich euch die beiden folgenden Beiträge wärmstens ans Herz legen: ‘Ausstattung: Was braucht man, um zuhause Brot zu backen?‘ und ‘Einfaches Anfänger Brot Rezept‘. Ein sehr einfaches, gelingsicheres Rezept für alle, die noch keine oder wenig Erfahrung mit Brotbacken haben.
Rezept für ein französisches Boule aus Baguette-Teig
Schwierigkeit: Einfach (♦◊◊)
Anfangen: 1 Tag, 4 Stunden bevor das Brot fertig sein soll
Zeit am Backtag: 2 Stunden
Triebmittel: Hefe
TA (Teigausbeute): 166
Zutaten:
- 590 g Bio Weizenmehl Type 550
- 400 ml Wasser
- 12 g Salz
- 0,4 g Frischhefe
Zubereitung:
Hautpteig:
Die Hefe in der Hälfte des Wassers auflösen. Das Salz in der anderen Hälfte auflösen. Dann alle Zutaten von Hand oder in der Küchenmaschine kneten, bis sich der Teig gut vom Schüsselrand löst. Das kann 10-20 Minuten dauern.
Gare:
Den Teig anschließend in der Schüssel und mit einem feuchten Tuch abgedeckt 24 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen. Dabei ungefähr alle 8 Stunden dehnen und falten.
Nach 24 Stunden den Teig vorsichtig aus der Schüssel lösen und kopfüber (mit Schluss nach unten) in ein bemehltes Gärkörbchen stürzen. Nehmt zum Lösen des Teigs aus der Schüssel am besten einen Teigschaber. Anschließend ruht der Teig 1 weitere Stunde bei Raumtemperatur im Gärkörbchen. Abdecken braucht ihr ihn dabei nicht mehr.

Backen:
Den Backofen auf 250°C aufheizen. Da ich, wie beschrieben, keinen Backofen mit Dampffunktion habe, backe ich das Brot in einem Feuertopf. Dieser braucht ~20 Minuten, um ordentlich auf 250°C aufgeheizt zu werden.
Wenn der Feuertopf die Temperatur erreicht hat (prüfen könnt ihr das ganz einfach mit einem Infrarotthermometer), den Deckel abnehmen (Vorsicht heiß!) und den Boule-Teig aus dem Gärkörbchen kopfüber in den Backofen stürzen. Damit liegt der Schluss wieder oben und das Brot kann schön aufreißen. Weil der Teig nicht immer so schön in die Mitte des Tops fällt, wie ich das gerne hätte, stürze ich ihn manchmal vorher auf ein Backpapier und hebe ihn dann mitsamt dem Backpapier in den Römertopf.
Deckel wieder drauf und den Backofen sofort auf 230°C runterregeln. Dann 45 Minuten bei geschlossenem Deckel backen. Nun ist es Zeit für das Brot, eine leicht gebräunte Kruste zu entwickeln. Dazu den Deckel abzunehmen und weitere 5 Minuten bei 230°C ohne Deckel fertig backen. Mal sind es ein paar Minuten weniger, mal mehr.
Am einfachsten prüft ihr, ob euer Brot fertig ist, wenn ihr ein Backofen-Einstechthermometer benutzt. Die Dinger sind hitzebeständig und können im Backofen bleiben, bis euer Brot fertig ist. Steckt es dazu einfach ins Brot, wenn ihr den Deckel abnehmt. Wenn der Kern des Brots zwischen 96°C und 98°C hat, ist es perfekt :-)
Lasst es nun noch etwa 1 Stunde auf einem Rost auskühlen, bevor ihr es anschneidet. Das Boule sollte dabei rundherum atmen können. Ganz zum Schluss könnt Ihr mit einer Brotbürste noch das Mehl vom Brot bürsten.
Und nun: Guten Appetit!

Fazit: Wie schmeckt es?
Das Boule ist ein französischer Klassiker, mit dem ihr nicht viel falsch machen könnt. Es schmeckt sehr lecker und ohne in irgendeiner Form aufdringlich zu sein. Als Belag gibt es nicht, was nicht zu diesem Brot passen würde – nicht umsonst ist es ein Klassiker.
Die Kruste ist relativ dünn und hell aber trotzdem wunderbar knusprig, das Innere (die Krume) saftig, weich und ebenfalls wunderbar im Geruch. Der Geschmack ist durch die lange Gare komplex aber unaufdringlich. Einfach lecker! :-)
Und wenn euch das Brot jetzt Lust auf mehr gemacht hat, dann schaut doch mal in unserer Kategorie Brot Backen vorbei.

Nährwertangaben (je Portion):
Zutaten:
- 590 g Bio Weizenmehl Type 550
- 400 g Wasser
- 12 g Salz
- 0,4 g Frischhefe
Zubereitung:
Hauptteig
- Die Hefe in der Hälfte des Wassers auflösen. Das Salz in der anderen Hälfte auflösen. Dann alle Zutaten von Hand oder in der Küchenmaschine kneten, bis sich der Teig gut vom Schüsselrand löst. Das kann 10-20 Minuten dauern.
Gare
- Den Teig anschließend in der Schüssel und mit einem feuchten Tuch abgedeckt 24 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen. Dabei ungefähr alle 8 Stunden dehnen und falten.
- Nach 24 Stunden den Teig vorsichtig aus der Schüssel lösen und kopfüber (mit Schluss nach unten) in ein bemehltes Gärkörbchen stürzen. Nehmt zum Lösen des Teigs aus der Schüssel am besten einen Teigschaber. Anschließend ruht der Teig 1 weitere Stunde bei Raumtemperatur im Gärkörbchen. Abdecken braucht ihr ihn dabei nicht mehr.
Backen
- Den Backofen auf 250°C aufheizen. Da ich, wie beschrieben, keinen Backofen mit Dampffunktion habe, backe ich das Brot in einem Feuertopf. Dieser braucht ~20 Minuten, um ordentlich auf 250°C aufgeheizt zu werden.
- Wenn der Feuertopf die Temperatur erreicht hat (prüfen könnt ihr das ganz einfach mit einem Infrarotthermometer), den Deckel abnehmen (Vorsicht heiß!) und den Boule-Teig aus dem Gärkörbchen kopfüber in den Backofen stürzen. Damit liegt der Schluss wieder oben und das Brot kann schön aufreißen. Weil der Teig nicht immer so schön in die Mitte des Tops fällt, wie ich das gerne hätte, stürze ich ihn manchmal vorher auf ein Backpapier und hebe ihn dann mitsamt dem Backpapier in den Römertopf.
- Deckel wieder drauf und den Backofen sofort auf 230°C runterregeln. Dann 45 Minuten bei geschlossenem Deckel backen. Nun ist es Zeit für das Brot, eine leicht gebräunte Kruste zu entwickeln. Dazu den Deckel abzunehmen und weitere 5 Minuten bei 230°C ohne Deckel fertig backen. Mal sind es ein paar Minuten weniger, mal mehr.
- Am einfachsten prüft ihr, ob euer Brot fertig ist, wenn ihr ein Backofen-Einstechthermometer benutzt. Die Dinger sind hitzebeständig und können im Backofen bleiben, bis euer Brot fertig ist. Steckt es dazu einfach ins Brot, wenn ihr den Deckel abnehmt. Wenn der Kern des Brots zwischen 96°C und 98°C hat, ist es perfekt.
- Lasst es nun noch etwa 1 Stunde auf einem Rost auskühlen, bevor ihr es anschneidet. Das Boule sollte dabei rundherum atmen können. Ganz zum Schluss könnt Ihr mit einer Brotbürste noch das Mehl vom Brot bürsten
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Das wurde ich sehr gerne nachbacken, aber wie misst man 0,4 g Hefe ab? Ist das wirklich die richtige Menge? Dankeschön!
Liebe Lini,
Die Mengenangabe stimmt:-). Du kannst so kleine Mengen mit einer Feinwaage (hier findest du Feinwaagen: https://amzn.to/3aAg0lK) abwiegen.
Alternativ kannst du auch Hefe in der Größe einer Erbse verwenden, damit kommt die Menge ganz gut hin!
Liebe Grüße und viel Erfolg beim Backen
Tina
Nussige Note durch den Sesam?
Im Rezept steht aber gar kein Sesam dran?
Mhhh… naja jetzt ist das gute Stück auch ohne Sesam im Backofen… ich bin gespannt.
Hallo liebe Steffi,
vielen lieben Dank für den Hinweis. Das war dann wohl ein Tippfehler. Ich habe es jetzt korrigiert.
Liebe Grüße, Alex :)